Wettlokal-Überfall: Haftstrafen für Jugendliche

Zwei Jugendliche mussten sich am Montag am Salzburger Landesgericht wegen eines Überfalls auf einen Taxilenker und auf ein Wettlokal in der Elisabeth Vorstadt verantworten. Die beiden Männer wurden zu langen Haftstrafen verurteilt.

Der 17-jährige Angeklagte wurde zu 22 Monaten, sein bereits vorbestrafter 18-jähriger Komplize zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Zudem müssen die beiden jungen Männer mehr als 4.000 Euro Schaden wiedergutmachen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Im Fall des bisher unbescholtenen 17-Jährigen gab es keine Erklärungen seitens der Verteidigung und der Staatsanwaltschaft. Im Fall des bereits vorbestraften 18-Jährigen meldete der Salzburger Strafverteidiger Kurt Jelinek Strafberufung an.

Die Höhe der finanziellen Entschädigung setzt sich aus 1.000 Euro Teilschadenswiedergutmachung wegen des Überfalls auf das Wettbüro und 3.242,30 Euro Schadenersatz für den überfallenen Taxilenker zusammen. Weitere 500 Euro wurden laut Verteidigung bereits geleistet.

Überfall auf Taxilenker und auf Wettlokal

Die Jugendlichen haben am 24. Oktober im Salzburger Stadtteil Maxglan einen 68-Jährigen Taxilenker überfallen und auf ihn eingeschlagen. Die Vorsitzende des Schöffensenates, Richterin Stephanie Schmid, wollte bei der Verhandlung wissen, warum sie dem Mann danach noch hinterherliefen: „Warum lässt man nicht locker?“ Der 17-jährige Salzburger, der dem Taxler einen Schubser versetzte, sodass dieser stürzte, fand keine Erklärung dafür. Sein 18-jähriger, bosnischer Cousin gab eine konkretere Antwort: Als der Chauffeur zu seinem Handy griff, habe er ihm einen Tritt verpasst, damit dieser nicht die Polizei rufen konnte.

Am 9. November folgte dann der Überfall auf das Wettlokal im Salzburger Stadtteil Elisabeth Vorstadt. Dabei bedrohten die Täter eine 23-jährige Angestellte mit einer Schreckschusspistole. Dabei löste sich auch ein Schuss, der allerdings ins Leere ging. Die Kellnerin wurde bei dem anschließenden Handgemenge leicht verletzt.

Jugendliche meldeten sich unter Fahndungsdruck

Anhand der Bilder aus der Videoüberwachung konnte die Polizei die Verdächtigen identifizieren. Auch zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung gingen bei der Polizei ein. Eine Woche nach der Tat stellten sich die beiden schließlich der Polizei und legten ein Geständnis ab.

Der 17-Jährige soll bereits im März 2016 Mittäter eines Raufhandels in Salzburg gewesen sein. Zu diesem Fall bekannte er sich nicht schuldig. Ein dritter Angeklagter, ebenfalls 17 Jahre alt, zeigte sich zu diesem Raufhandel teilweise geständig. Er wurde zu sechs Monaten bedingt rechtskräftig verurteilt.