Asylheim beim Salzburger Hauptbahnhof bezogen

Das neue Asylwerberheim beim Salzburger Hauptbahnhof ist jetzt in Betrieb: Seit einer Woche leben dort knapp 40 Menschen, bald sollen es 70 sein. Der Protest der Anrainer gegen das Heim war groß.

Nachbarn hatten sich gewehrt, weil sich das in der ehemaligen ÖBB-Kantine untergebrachte Heim in unmittelbarer Nähe zum Salzburger Hauptbahnhof befindet - und der gilt ohnehin als sozialer Brennpunkt. Noch vor zwei Monaten war deshalb die Aufregung bei einer Bürgerversammlung groß.

Asylheim beim Salzburger Hauptbahnhof (ehemalige ÖBB Kantine)

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In dem neuen Asylheim beim Hauptbahnhof leben seit gut einer Woche Flüchtlinge

„Hier passt alles für mich“

Jetzt ist an der Karl-Wurmb-Straße der Alltag eingekehrt: Derzeit wohnen hier knapp 40 Menschen, bis Ende des Jahres werden es rund 70 sein. „Das ist der beste Platz für uns“, sagt eine Bewohnerin, Mojghun Temori aus Afghanistan. „Vorher waren wir in Oberösterreich, dort hat es uns nicht gefallen. Dann sind wir hierher nach Salzburg gekommen. Hier gibt es den Bahnhof, Geschäfte - alles passt für mich. Ich kann den Deutschkurs besuchen und lernen. Deshalb ist es hier gut für mich.“ Und Ahmad Albalawi aus dem Irak ergänzt: „Die Leute hier sind Menschen, genauso wie wir. Sie helfen uns Flüchtlingen so viel.“

Kritik an dem Heim gab es vor allem auch deshalb, weil derzeit rund 400 Plätze in Flüchtlingsquartieren des Landes Salzburg frei sind. Das Land will aber vorbereitet sein, wenn innerhalb kurzer Zeit wieder Plätze gebraucht werden.

Bewohner in Küche eines Asylheims

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In dem Heim ist der Alltag eingekehrt

Nachbarn „beruhigt, sobald sie informiert sind“

In der ersten Wochen haben sich rund 15 Nachbarn bei der Leitung des neuen Heimes erkundigt, wie der Betrieb im Asylwerberquartier abläuft, erzählt Heimleiter Ognjen Velickovic: „Die Leute fühlen sich dadurch viel, viel besser. Sobald sie informiert sind, sobald sie wissen, wie es abläuft und sobald sie wissen, was hier passiert, geht’s ihnen viel besser und sie sind auch viel beruhigter. Teilweise ist mir im Nachhinein sogar Hilfe von den Anrainern angeboten worden, falls es zum Beispiel irgendwo zum Anpacken ist.“

Insgesamt geht die Zahl der Asylwerber in Salzburg zurück. Derzeit sind es rund 4.300 Personen - um 300 weniger als noch vor zwei Monaten.

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