Geldspritze für Skigebiet Gaißau-Hintersee

Nur knapp schrammt das Skigebiet Gaißau-Hintersee (Tennengau/Flachgau) an der Insolvenz vorbei. Nach Halbierung des Umsatzes von 2,5 auf 1,3 Mio. Euro im milden Winter war es gefährdet. Jetzt gibt es wieder Hoffnung.

Die Hoffnung beruht auf einem Brief, den Geschäftsführer Gernot Leitner am Dienstag aus China von seinem Partner und Geldgeber erhalten hat: „Wir haben nun diese schriftliche Zusage, dass das Unternehmer finanziert wird, bis wir den formalen Beschluss der künftigen Finanzierungsplanung haben. Dann haben wir den Betrieb wieder in trockenen Tüchern.“

Skigebiet Gaißau Wieserhörndl Krispl Hintersee Kurvenlift

Gerald Lehner

Das Weihnachtsgeschäft mit Skifahrern und Snowboardern fiel heuer komplett aus. Der Naturschnee kam erst später, und eine künstliche Beschneiung gibt es noch nicht

Entscheidung für Beschneiung im Juni

Dabei geht es um 200.000 Euro, um finanziell über den Sommer zu kommen. Die von Leitner angesprochene Modernisierung mit der Anschaffung und dem Bau einer Beschneiungsanlage soll endgültig bis Mitte Juni mit dem chinesischen Investor fixiert werden: „Wenn die Modernisierung nicht beschlossen werden würde, dann wäre das Skigebiet nicht lebensfähig.“

Doch daran will Leitner nicht denken. Er ist zuversichtlich, dass die geplanten Investitionen nun möglich werden - allen medialen und anderen Unkenrufen zum Trotz: „Der die meisten Sorgen hat, das bin ich. Ich bin Geschäftsführer. Wir haben uns weit hinausgelehnt. Und bei uns hängen mehr als 100 Personen dran.“

Regionaler Wirtschaftsfaktor

Damit meint Leitner Liftpersonal, Skischulen, Skihütten, Gasthöfe – insgesamt die gesamte Ferienregion Krispl-Gaißau- Hintersee-Faistenau. Das sind noch wesentlich mehr, die zumindest zum Teil vom traditionsreichen, kleinen und stadtnahen Skigebiet leben.

Bildergalerie: Illegale Pistengeher

Gleichzeitig wird die Region von illegalen Pistengehern genutzt, die sich nicht oder kaum um behördliche Abend- und Nachtverbote wegen der Pistenpräparierung kümmern.

Im Spätwinter beste Verhältnisse

Die Lage ist laut Experten auch durch manche Vorlieben des Publikums geprägt. Im Spätwinter und Frühling 2016, als es dann auch in der Gaißau wochenlang hervorragend zum Skifahren ging, kamen nicht mehr besonders viele Käufer von Tages- und Halbtageskarten - obwohl sich das Skigebiet um attraktive Angebote bemüht; besonders für Kinder und Familien.

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Viele illegale Pistengeher

ORF-Redakteur Gerald Lehner hat sich mit einem TV-Team bei Dunkelheit und Nebel in Gaißau auf Spurensuche gemacht.

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