Hitzewellen setzen Gletschern arg zu

Mit bisher zwei markanten Hitzewellen ist der Juli heuer als wärmster Juli bisher in die 248-jährige Messgeschichte eingegangen. Die Hitze hat vor allem den Salzburger Gletschern arg zugesetzt, wie Experten jetzt feststellen.

Mit Ende des Monats Juli war heuer etwa das Stubacher Sonnblickkees abgeschmolzen wie im Vorjahr erst Ende September, sagte dazu der Landesrat für Wasserwirtschaft Josef Schwaiger (ÖVP). Nur im Hitzesommer 2003 war der Gletscher im Juli noch weiter abgeschmolzen. Bilder von zwei automatischen Kameras des Hydrographischen Dienstes des Landes zeigen, wie am Stubacher Sonnblickkees in Uttendorf (Pinzgau) die Reserven aus dem Winterschnee im Rekordtempo abgeschmolzen sind.

Blick auf Stubacher Sonnblick

Hans Wiesenegger/Land Salzburg

Panoramablick mit Stubacher Sonnblickkees

Fehlt diese schützende reflektierende Schneehülle, kommt das dunklere Eis zum Vorschein und die Sonnenstrahlen werden nur noch schlecht reflektiert. Die Gletscher schmelzen rascher und verlieren täglich an Eissubstanz. Aber nicht nur die Sonne, auch der häufige Regen bis in große Höhen hat den Gletschern zugesetzt, so die Gletscherforscher.

Eisschmelze in rekordverdächtigem Ausmaß

Ein Ende der Eisschmelze der Gletscher ist heuer noch lange nicht in Sicht. Allenfalls Kaltlufteinbrüche mit Schneefällen schon im September könnten die derzeitige Entwicklung stoppen, so die Experten. Allerdings gehen die längerfristigen Prognosen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik von einem überdurchschnittlich warmen August aus.

Am Stubacher Sonnblickkees dürfte der heurige Eismassenverlust an den bisherigen Negativ-Rekord von 2003 heranreichen. Damals sind rund vier Millionen Kubikmeter Eis, bzw. fast drei Meter Eisdecke vom Gletscher abgeschmolzen. Seit Anfang der 1980er Jahre sind mehr als 30 Millionen Kubikmeter Eis geschmolzen, hat der Glaziologen Heinz Slupetzky im Auftrag des Hydrographischen Dienstes der Landesregierung dokumentiert.

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