Stutenmilch als Marktnische

Ein Bauer aus Henndorf (Flachgau) hat Stutenmilch als Marktnische entdeckt: Da die Nachfrage immer größer wird, sattelte er von Rindern auf Pferde um. Verkauft wird die Milch auch in Apotheken.

Stutenmilch schmeckt anders als Kuhmilch - leicht nussig. Ihr Fettgehalt ist geringer als bei Kuhmilch, zudem gilt die Stutenmilch als Naturheilmittel, das gut für das Immunsystem ist.

So war auch Rupert Roiders Sohn Xaver der Anlassfall, dass der Bauer auf dem Siglhof in Henndorf auf Pferdezucht und Stutenmilchproduktion umstellte: „Xaver hat mit drei Jahren leichte Neurodermitis bekommen“, schildert Roider. „Wir wollten mit Medikamenten aber eigentlich warten. Und da haben wir gehört, dass Stutenmilch hilft. Da haben wir einen alten Mann kennengelernt, der schon 20 Jahre getan hat - der hat uns da weitergeholfen.“

Milch wird aus Milchkanne geleert

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Stutenmilch hilft dem Immunsystem

Pro Stute täglich fünf Liter Milch für Menschen

Zweimal täglich werden auf Rupert Roiders Hof die Stuten gemolken. 25 Liter Milch gibt eine Stute pro Tag, davon ist aber nur ein Fünftel für den menschlichen Genuss vorgesehen. Der Rest gehört dem Fohlen. Das Melken funktioniert auch nur im Beisein des Fohlens, weiß Roider: „Das Pferd gibt ohne Fohlen keine Milch. So ein Kaltblutpferd ist sehr sensibel. Das Fohlen muss erst einen Saugimpuls machen - erst dann gibt es die Milch.“

Gleich nach dem Melken wird die Stutenmilch weiterverarbeitet - das heisst, sie wird abgeseiht, sofort abgepackt und tiefgefroren, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten - der Stutenmilch wird ja gesundheitsfördernde Wirkung in vielerlei Hinsicht nachgesagt: „Das Feedback ist wirklich positiv“, sagt Heidi Roider. „Die Leute kommen wirklich zurück und sagen: Ich war beim Arzt, meine Leberwerte sind wieder in Ordnung, haben sich verbessert.“

Stute wird gemolken

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Gemolken kann nur werden, wenn das Fohlen dabei ist

Nachfrage steigt

Joghurt oder Topfen lässt sich nicht herstellen aus Stutenmilch, dafür aber Kosmetikprodukte und Pulver für Gesundheitskuren. Auch in manchen Apotheken werden Stutenmilchprodukte vermehrt nachgefragt, sagt Apotheker Daniel Gjoncaj: „Wissenschaftliche Studien gibt es nicht wirklich. Aber Stutenmilch ist sehr reich an Vitamin C und D. Und wir wissen, dass Vitamin C eine große antioxidative Wirkung bei der Zellerneuerung hat und Vitamin D sehr gut für den Darm ist.“

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Seit langer Zeit beliebt

Schon Königin Cleopatra badete darin und auch Kaiserin Sisi schwor auf Stutenmilch. Sie gilt als Schönheitselixier, als leicht verdaulich und als Naturheilmittel zur Stärkung des Immunsystems.