Hoteliers über neue EU-Pläne verärgert

Wer als Hotelier künftig Zusatzleistungen wie Liftkarten anbieten will, könnte schon bald eine Reisebürokonzession brauchen. Das plant die EU. Nach Allergenverordnung, Rauchverbot und Verschärfungen bei Betriebsübergaben drohen Hoteliers damit neue Umwälzungen.

Die Branche ist verärgert. Zum Beispiel: Ein Gast bucht bei einem Hotelier einen Wochenend-Skiurlaub um 300 Euro. Von diesem Gesamtpreis entfallen 200 Euro auf Übernachtung und Verpflegung und 100 auf den Skipass. Weil in diesem Fall der Anteil für den Skipass mehr als ein Viertel vom Gesamtpreis beträgt, würde die geplante „Pauschalreiserichtlinie“ der EU gelten.

Heftige Kritik der Touristiker

Albert Ebner, Branchensprecher für den Tourismus in der Salzburger Wirtschaftskammer, sagt: „Der Hotelier braucht eine Reisebürokonzession, wenn er den Skipass mit anbieten will.“

Das sei undenkbar für den regionalen Tourismus, kritisiert Ebner: "Darauf baut der österreichische Tourismus auf, dass wir nicht nur Nächtigung mit Frühstück anbieten. Es ist immens wichtig, zusätzliche Angebote und Pakete mit Endpreis anbieten zu können. Weil der Gast als Kunde den Endpreis will.“

„Nächste Grauslichkeit der EU“

Für Zusatzdienste im Hotel- und Pensionsbereich gleich eine Reisebürokonzession vorzuschreiben, das bezeichnet Ebner als „reine Schikane“. Es sei „die nächste Grauslichkeit, die da auf uns zukommt. Wir werden in der Branche wieder weiter geprügelt. Es schadet ihr massiv.“

Er hoffe, dass sich nicht nur Österreichs Hoteliers gegen die geplante Richtlinie der EU wehren, ergänzt Branchensprecher Albert Ebner.