Die längsten Palmbuschen der Alpen

Einen besonderen Brauch am Palmsonntag gibt es in Tamsweg (Lungau). Dort tragen Burschen und Mädchen die meterlangen Palmbuschen zur Kirche, die längsten der Alpenregionen. Mit solchen Weihen hat in vielen Teilen Österreichs die Karwoche begonnen.

Jedes Jahr versammeln sich viele Tamsweger auf ihrem Marktplatz, um gemeinsam die Karwoche einzuleiten. Traditionell weiht der Pfarrer hier die „Palmbesen“. So werden die meterlangen Haselstöcke mit den geschmückten Palmzweigen im Lungau genannt.

Palmbuschen Karwoche Palmstecken Tamsweg

ORF

Buschen auf sehr langen Haselstangen

Dabei kommt es auf die Länge an, was die Koordination nicht einfach macht. Aber der Brauch verlangt dieses spezielle Aussehen, sagt die Tamswegerin Mathilde Mrak: „Der traditionelle Lungauer Buschen ist nur mit Palmkatzerl und Seidenpapier gemacht.“

Und Gerhard Macheiner betont, das Wetter sei egal: „Die Leute kommen bei jedem Wetter.“

Für Andrea Moser-Dengg hat der Brauch große Bedeutung: „Jetzt noch mehr, weil wir haben einen kleinen Sohn, und da erlebt man das noch viel stärker mit.“

Palmbuschen Tamsweg Palmstecken Karwoche Ostern

ORF

Manneskraft gefragt

Nach der Palmweihe auf dem Marktplatz ziehen die Tamsweger mit einer Prozession in die Kirche. Palmbesen dürfen da aber nicht mit hinein genommen werden. Nach der Messe braucht es wieder Manneskraft, um die schweren Palmbesen zu tragen. Zu Hause werden sie in den Garten oder den Herrgottswinkel gestellt. Dort sollen sie Glück und eine reiche Ernte bringen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar