Teilbedingte Haft für Serien-Schuleinbrecher

Mit teilbedingten Haftstrafen endete am Mittwoch beim Salzburger Landesgericht der Prozess gegen drei Serien-Schuleinbrecher vor Gericht. Der erste Prozess musste abgebrochen werden, weil alle Laienrichter Lehrer in den betroffenen Schulen waren.

Ein Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Bettina Maxones-Kurkowski verurteilte das Trio wegen gewerbsmäßigen Einbruchdiebstahls. Dem 23-jährigen Hauptbeschuldigten wurden 88 Einbrüche zugeordnet. Er erhielt drei Jahre teilbedingte Haft, davon ein Jahr unbedingt.

Der ebenfalls 23 Jahre alte Zweitangeklagte wurde wegen 25 Fakten zu 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt, drei Monate davon muss er tatsächlich im Gefängnis absitzen. Der 22-jährige Drittangeklagte bekam die geringste Strafe: 15 Monate teilbedingt, davon ein Monat unbedingt. Ihm wurden 17 Einbrüche angelastet. Die Urteile sind wegen erbetener Bedenkzeit noch nicht rechtskräftig.

Hauptangeklagter nannte Spielschulden als Tatmotiv

Beim zweiten Prozesstermin am Mittwoch nannte der 23-jährige Erstanklage Spielschulden als Tatmotiv: „Ich habe das Risiko gering eingeschätzt. Zu 80 Prozent haben sie keine Alarmanlagen gehabt“, antwortete der Mann, der 87 Fakten eingestand. Allein im Jahr 2013 wurden 60 Einbrüche und damit mindestens einer pro Woche verübt. „Ich hatte 60.000 Euro an Spielschulden, ich brauchte unbedingt Geld“, begründete der Salzburger die Häufung an Fakten.

Peinliche Panne im ersten Prozess

Beim ersten Prozesstermin vor eineinhalb Monaten waren alle schon im Gerichtssaal: Angeklagte, Berufsrichter, Laienrichter, Verteidiger, Schriftführer, Zeugen. Doch dann musste die Verhandlung abgebrochen werden, weil die zwei Laienrichter und der Ersatzmann Lehrer an betroffenen Schulen waren: am BORG Bad Hofgastein (Pongau), an der Tourismusschule Bischofshofen (Pongau) und der Wirtschaftsschule Ried am Wolfgangsee (Flachgau). Keiner der drei wurde bei den Einbrüchen zwar persönlich geschädigt. Trotzdem gebe das eine schiefe Optik, einen Anschein von Befangenheit, erklärte die vorsitzende Richterin.

Laut Anklage 90 Einbrüche mit 95.000 Euro Beute

Jetzt im zweiten Anlauf sollen völlig unbefangene Sozialarbeiter als Laienrichter auftreten. Für den Prozess braucht es per Gesetz Schöffen, die beruflich mit Jugendlichen zu tun haben, weil die Angeklagten jung sind: Wegen der 90 Einbrüche mit Beute im Gesamtwert von 95.000 Euro müssen sich zwei Salzburger im Alter von 22 und 23 Jahren sowie ein 21-jähriger Bosnier verantworten.

Die Tatorte waren in Salzburg, Kärnten und Oberösterreich. Die drei Angeklagten sollen vor allem Computer und Bargeld mitgenommen haben.

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