Schneechaos: A10 war gesperrt

Starke Schneefälle haben am Donnerstag ein Verkehrschaos auf der Tauernautobahn (A10) ausgelöst: Lkws und Autos blieben hängen, die Scheitelstrecke war seit der Früh gesperrt. Die Polizei hob die Sperre gegen 12.30 Uhr auf.

Schneechaos Tauernautobahn

ORF

Lage bei Flachauwinkl am Donnerstag

Auf der Tauern-Scheitelstrecke der A10 ging ab 8.00 Uhr nicht mehr viel: Sowohl vor dem Katschbergtunnel als auch vor dem Tauerntunnel blockierten rutschende und querstehende Lastwagen und Autos den Verkehr.

Bis zu einem Meter Neuschnee

Im Bereich des Tauernportals fielen bis Mittag mehr als 70 Zentimeter Neuschnee, sodass viele durch falsche Bereifung hängengebliebene Lenker für massive Verkehrsbehinderungen sorgten. Stellenweise soll es sogar ein Meter Neuschnee gewesen sein, sagen Einsatzkräfte. Die beiden Tunnel wurden deshalb schon in der Früh gesperrt, nur zwischenzeitlich gab es Blockabfertigung.

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Christine Hackenbuchner berichtet aus Eben im Pongau

Autobahnmeister: „Damit hat niemand gerechnet“

Am späten Vormittag sperrte die Polizei sowohl Katschberg- als auch Tauerntunnel noch einmal - es blieben zu viele Fahrzeuge hängen. Erst um 12.35 Uhr hob die Polizei die Sperre auf. Mit einem derart massiven Wintereinbruch habe niemand gerechnet, sagt auch Autobahnmeister Bernd Essl von der Autobahnmeisterei St.Michael (Lungau). "Zwischen Zederhaus und Flachauwinkl sind stellenweise bis zu einem Meter Schnee gefallen. Auch über Nacht ist noch nicht mit einer Entspannung zu rechnen, es gibt daher eine verstärkte Bereitschaft, betont Essl.

Die Parallelroute zur A10 auf der Katschberg-Bundesstraße (B99) zwischen Obertauern und Tweng (Lungau) ist hingegen noch wegen umgestürzter Bäume blockiert und bleibt wegen der Aufräumarbeiten voraussichtlich noch bis Freitag 9.00 Uhr gesperrt. Auch im Ennstal in Richtung Schladming und Liezen staute es am Vormittag.

„Viele mit Sommerreifen“

„Es kommen total viele mit Sommerreifen. Die sind überhaupt nicht darauf gefasst, dass es schneit“, schilderte Viktoria Kurz von der Autobahntankstelle in Eben im Pongau Donnerstagvormittag. „In der Früh hat es zum Beispiel (wenige Kilometer weiter, Anm.) in Bischofshofen geregnet, da rechnet keiner damit, dass es da so schneit. Gerade die Leute aus Deutschland rechnen nicht damit, dass es Ende Oktober schneien könnte.“

Wegen Schnees und umgestürzter Bäume wurden in der Früh auch die Bundesstraße über den Pass Thurn (B161) bei Mittersill (Pinzgau), die Hochkönig-Bundesstraße (B164) beim Filzensattel bei Maria Alm-Hinterthal (Pinzgau), die alte Gerlosstraße (B165) bei Krimml (Pinzgau), die Filzmooser Landesstraße (L219) zwischen Filzmoos und Ramsau und die Embacher Landesstraße (L266) bei Embach (Pinzgau) gesperrt. Diese Sperren wurden erst im Laufe des Nachmittags nach und nach wieder aufgehoben.

Probleme mit Schnee schon in der Nacht

Schon in der Nacht hatten die Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun: In Maria Alm (Pinzgau) stürzte ein Baum unter der Last des schweren, nassen Schnees um und kappte dabei eine Stromleitung. Am Dientener Sattel auf der Hochkönig-Bundesstraße (B164) mussten die Einsatzkräfte zahlreiche Autos bergen, die mit ihren Sommerreifen auf der Schneefahrbahn nicht mehr weiterkamen. Ein ähnliches Bild bot sich auch in Obertauern: Auch dort versuchten einige Autofahrer erfolglos, den Pass mit Sommerreifen zu überqueren, mehrere Bergungseinsätze waren die Folge.

Flachgau, Tennengau: Straßen überflutet

Im Norden des Landes Salzburg schneite es nicht, dafür regnete es in Strömen: Die Bergheimer Landesstraße (L118) bei Bergheim-Hagenau (Flachgau) musste wegen Überflutungen stundenlang gesperrt werden. Auf der Lamprechtshausener Bundesstraße (B156) bei Bergheim gab es wegen des Wassers Verzögerungen. Für viele Pendler war die Anfahrtszeit in die Stadt Salzburg doppelt so lange wie gewöhnlich.

In der Nähe von Seekirchen (Flachgau) verklauste in der Nacht ein Bach und trat über die Ufer. In Anthering (Flachgau) wurde eine Unterführung überflutet. Überschwemmt wurde auch die Wiestal-Landesstraße (L 107) bei Adnet (Tennengau).

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In den Nordstaulagen des Alpenhauptkammes wurden bis zum Donnerstagvormittag verbreitet 50 bis 70 Liter Niederschlag pro Quadratmeter registriert, sagte Josef Haslhofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) Salzburg.

Auf der Schmittenhöhe bei Zell am See wurden 71 Zentimeter Neuschnee gemessen, auf der Loferer Alm waren es 58 Zentimeter. In St. Michael im Lungau lag am Donnerstag im Ort eine 15 bis 20 Zentimeter hohe Schneedecke. Der Regen- bzw. Schneefall soll nach Angaben der Meteorologen erst in der Nacht auf Freitag ganz aufhören.

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