Fußballtumulte: Ausweichspiel in Leogang

Das geplante Fußballspiel Maccabi Haifa gegen Paderborn findet Samstag in Leogang statt. Nach rassistischen Tumulten in Bischofshofen (Pongau) hatte Kirchbichl in Tirol als Austragungsort abgesagt. In Leogang betont man, von Randalierern dürfe man sich nicht einschüchtern lassen.

Der Leoganger Bürgermeister Josef Grießner (ÖVP) hat keine Bedenken und ist sogar stolz, dass das Freundschafts- und Trainingsspiel zwischen den Israelis und den Deutschen nun in seiner Gemeinde stattfindet: „Das Innenministerium hat dem Veranstalter des Fußballcamps in unserer Gemeinde volle Rückendeckung zugesagt. Die Sicherheit ist gewährleistet, das bekommen wir auch schriftlich.“

Leogang am Fuß der Leogang Steinberge Birnhorn

saalfelden-leogang.com

Sommerliches Leogang mit dem Birnhorn und seiner sehr hohen Ostwand (l.)

Maccabi Haifa trainiert im Sommer bereits seit Jahren hier im Salzburger Mitterpinzgau. Heuer ist das Team bereits seit zwei Wochen in Leogang am Fuß der Steinberge und hat in der Gemeinde auch schon ein Testspiel gegen Eintracht Braunschweig absolviert. „Es hat in der Zeit des Aufenthalts der Mannschaft keinerlei Zwischenfälle gegeben“, so Bürgermeister Grießner. Man sei froh über die sportlichen Gäste aus Israel, und er habe den Eindruck, dass die Fußballer das Bergklima sehr genießen.

„Nicht unterkriegen lassen“

Nun sei er Freitagmittag kurzfristig über die Änderung des Spielortes - den Wechsel von Kirchbichl in Tirol nach Leogang - informiert worden: „Ich halte das für eine gute Idee und bin überzeugt davon, dass man sich von Aktionen wie in Bischofshofen nicht unterkriegen lassen soll. Sport soll friedliches Aufeinandertreffen sein.“

Er rechne beim Spiel am Samstag mit einem großen Aufgebot an Sicherheitskräften. „Ich hoffe, dass nicht unerwartete Ereignisse auftreten“, sagt der Bürgermeister. Er wird sich das Match ansehen: „Natürlich.“ Leogang ist ein beliebter Ort für sommerliche Trainingscamps, seit Jahren auch für das Team von Maccabi Haifa aus Galiläa im Norden Israels. Dem Kader gehören Juden, Muslime, Christen und Drusen an.

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