Gaza-Israel-Krieg: Gedenken bei Festspielen

Der Krieg in Gaza und in Israel ist nun auch Thema bei den Salzburger Festspielen. Der israelische Dirigent und Pianist Daniel Barenboim begann das Konzert mit den Wiener Philharmonikern am Mittwoch mit einer Schweigeminute für die Toten und Verletzten auf allen Seiten.

Daniel Barenboim

Alkan / wikipedia.org

Barenboim im Wiener Musikverein, nach einer Aufführung von Mahlers fünfter Symphonie, 2008

Barenboim setzt sich seit 15 Jahren leidenschaftlich für eine Versöhnung zwischen Israel und Palästina ein. Er hat schon vor Jahren ein junges Orchester mit arabischen und jüdischen Musikern gegründet. Diese Frauen und Männer musizieren auf hohem und höchstem Niveau.

„Endlich miteinander reden“

An die Toten des Ersten Weltkrieges - genau 100 Jahre nach dessen Beginn - und auch an die Toten und Verletzten des aktuellen Gaza-Israel-Konfliktes wollte Daniel Barenboim mit der Schweigeminute bei den Salzburger Festspielen nun erinnern. Der Komponist und Dirigent ist entsetzt darüber, dass beide bzw. viele Seiten im Nahen Osten immer noch versuchen, ihre Konflikte mit Gewalt auszutragen: „Wir müssen die Leute überzeugen, dass sie miteinander reden müssen.“

„Heiliges“ Land für alle Gegner

In Barenboims West-Eastern Divan Orchester haben sich zögerliche bis gute Beziehungen zwischen jüdischen und arabischen Musikern entwickelt. Doch Barenboim betont, dass der alte Grundkonflikt durch diese Initiative auch nicht gelöst werden könne: „Es ist ein Konflikt zwischen zwei Völkern, die zutiefst davon überzeugt sind, auf dem gleichen Stück Land zu leben, das sehr klein ist - und das, ohne den jeweils anderen. Das muss sich ändern.“

Neue Akademie für Völkerverständigung

An der Berliner Staatoper, wo Barenboim der Generalmusikdirektor ist, gib es ab 2016 eine Akademie für Völkerverständigung. Das Musikstudium wird dort mit Philosophie koppelt.

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