Klimawandel verlängert Pollensaison

Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf Pollen, das zeigen Studien der Universität Salzburg. Ebenfalls belegt ist, dass der Klimawandel die Blütezeit der Pflanzen im Herbst verlängert und damit die Leidenszeit von Allergikern deutlich ausdehnt.

Rund 15 Prozent aller Österreicher sind Pollenalergiker. Sie leiden während der Pollensaison unter Augenjucken, Schnupfen, Husten und Atemnot. Zur Zeit trifft es jene, die gegen Gräser allergisch sind. Den Pollen zu entkommen ist nahezu unmöglich- sobald es warm wird, fliegt der Blütenstaub von Gräsern, Bäumen oder Kräutern überall herum.

Birken

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Die Birkenpollen waren heuer besonders früh zu spüren

Pollensaison von Februar bis Oktober

Die Pollensaison beginnt mit den Frühblühern Erle und Hasel, wenig später folgt die Birke. Im Herbst dann beenden Nessel, Mais und Ambrosia die Pollensaison. Doch viele Pollen Allergiker leiden mittlerweile das ganze Jahr. Aufgrund milderer Herbst- und Winterzeiten stehen die Pflanzen früher in der Blüte und die Pollen fliegen inzwischen fast das ganz Jahr hindurch.

Es ist das Immunsystem, dass bei den Allergikern auf Eiweißbestandteile bestimmter Blütenstaubsorten reagiert. Die verlängerte Pollensaison wird auch bestätigt durch die Aufzeichnungen von rund 80.000 Pollenallergikern. Sie nutzen ein Programm des Pollenwarndienstes auf dem Handy und dokumentieren ihre Symptome.

„Traubenkraut“ immer aggressiver

Auch heuer hat die Pollensaison aufgrund der milden Temperaturen besonders früh begonnen. Sie dauerte in den vergangenen Jahren länger als bisher, sagt die Molekularbiologin Gabriele Gadermaier von der Universität Salzburg: „Die Pollen werden vom Wind auch weiter getragen. Insbesondere das Traubenkraut, ein sehr starkes Allergen,bekommt ein höheres allergenes Potential“, sagt die Molekularbiologin.

Das im Spätsommer blühende Traubenkraut wird sich den Prognosen zufolge auch in Regionen ausbreiten, die bislang von seinen Pollen verschont geblieben sind.

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