Förderungen hinken Interesse hinterher

Das Interesse an Solaranlagen auf Dächern oder sonnigen Grundstücken ist in den vergangenen Monaten massiv gestiegen. Doch die Förderungen hinken diesem Interesse nach, kritisieren die Vertreter der Salzburger Ökostrombörse.

Wer für seine Solarstromanlage einen geförderten Einspeisetarif haben will, muss in Österreich Glück haben. Denn alle Einreichungen dafür müssen an einem Stichtag erfolgen - für das Jahr 2014 war das der 16. Jänner. Und obwohl nur ein Bruchteil der Einreichungen auch tatsächlich eine Förderung erhält, sei das Interesse enorm gewesen, sagt Heidi Rest-Hinterseer von der Ökostrombörse Salzburg. „Wir hatten bei diesem neuen Lotteriespiel am 16. Jänner innerhalb einer halben Stunde 18.000 Anträge österreichweit.“

„Österreich soll sich Vorbild an Deutschland nehmen“

Doch nicht nur Privatleute wollen mit Solarzellen am Dach ihren eigenen Strom erzeugen - auch immer mehr Gemeinden hätten Interesse, betont Rest-Hinterseer. „Es vergeht keine Woche, wo nicht eine Gemeinde anfragt, ob sie eine Beteiligung umsetzen kann und wie das technisch bzw. juristisch im Detail aussieht. Es ist geradezu eine Lawine, die da jetzt losgegangen ist. Deshalb soll sich auch Österreich ein Vorbild an den Solar-Einspeisetarifen in Deutschland nehmen.“

„EU soll bei Energiewende nicht bremsen“

Auch der Salzburger Landtag hat das bereits beschlossen. Das deutsche Gesetz für erneuerbare Energie sei in rund 40 Staaten weltweit zum Vorbild geworden, sagt die deutsche und europäische Spitzenkandidatin der Grünen für das Europaparlament, Rebecca Harms. „In Südamerika findet man das als Muster, wo die Einspeisungsvergütung immer zentraler Bestandteil im Gesetz ist. Das ist aber etwas, was als Prinzip in der EU immer angegriffen worden ist. Doch gerade die EU soll bei der Energiewende nicht bremsen, sondern sie vielmehr forcieren, damit es auch in Österreich Rückenwind für eine neue Solarförderung gibt.“

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